Institut für Philosophie


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Lehrveranstaltungen im aktuellen Semester

Schluss auf die beste Erklärung

Dozenten

Beschreibung

Schlüsse auf die beste Erklärung gehören zum Standardrepertoire unseres Nachdenkens über die Welt. Wir kommen nach Hause, sehen, dass das Licht in unserer Wohnung noch brennt, und fragen uns, warum dem so ist. Nach kurzem Überlegen kommen wir zu dem Ergebnis, dass die beste Erklärung dafür ist, dass unsere Mitbewohnerin vergessen hat, das Licht beim Verlassen der Wohnung auszuschalten. Und weil das die beste Erklärung ist, halten wir uns in der Überzeugung über die Nachlässigkeit unserer Mitbewohnerin für gerechtfertigt. Wir glauben nicht nur, dass sie das Licht angelassen hat. Sondern wir halten diese Aussage deshalb auch für wahr und gerechtfertigt, gerade weil sie die beste Erklärung dafür ist, dass das Licht noch brennt.
In den Wissenschaften scheinen wir oft nicht anders zu verfahren. Astronomen beobachten, dass der Uranus eine bestimmte Bahn beschreitet. Nach aufwendigen Überlegungen und unter Heranziehen von Hintergrundwissen glauben sie, dass sich die Planetenbahn des Uranus am besten dadurch erklären lässt, dass es noch einen weiteren, bislang nicht von ihnen beobachteten Himmelskörper gibt. Und weil das in ihren Augen die beste Erklärung ist, halten sie die These von einem solchen Himmelskörper für hinlänglich gerechtfertigt. (Was folgt, sind eine Reihe weiterer Anstrengungen, um diese These vielleicht sogar mit Hilfe von Sonden endgültig zu bestätigen.)
Schlüsse auf die beste Erklärung sind uns daher vertraut. Doch was genau ist ein Schluss auf die beste Erklärung? Was ist überhaupt eine Erklärung, und wie bewerten wir, ob eine Erklärung die beste ist? Und die beste unter welchen? Unter allen oder unter allen, die uns in den Sinn gekommen sind? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Seminar anhand der Lektüre des außerordentlich gut lesbaren Buches „Inference to the best Explanation“ von Peter Lipton zuwenden.

Texte:
Lipton, Peter, Inference to the best Explanation, London 2004.

Anforderungen für Leistungsnachweise:
Studiennachweis: Zwei Textzusammenfassungen von jeweils ca. 2 Seiten. (ca. 4.000 Zeichen ohne Leerzeichen)
Prüfungsleistung: Zwei Textzusammenfassungen von jeweils ca. 2 Seiten (ca. 4.000 Zeichen ohne Leerzeichen) und eine Hausarbeit von ca. 15 Seiten (ca. 30.000 Zeichen ohne Leerzeichen).

Weitere Angaben

Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)
Veranstaltungsnummer: 8.4316
Ort: nicht angegeben
Zeiten: Mi. 14:00 - 16:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Mittwoch, 15.04.2020 14:00 - 16:00

Studienbereiche

  • Philosophie > Veranstaltungen
  • Philosophie > Aufbaumodul Theoretische Philosophie
  • Philosophie > Aufbaumodul Theoretische Philosophie: „Erkenntnis & Wirklichkeit“
  • Philosophie > Aufbaumodul Theoretische Philosophie: „Sprache & Denken“